Am Sonntag wurde das Auswärtsspiel gegen die zweite Mannschaft von Schönaich nachgespielt. Wir traten geschwächt an und sahen uns in der Rolle des Underdogs. Aber eins nach dem anderen.

Da unser Vorstand und Mannschaftsführer der 1. Mannschaft, Philipp Müller, die deutsche Jugend in Ägypten betreut, hatte er seine Partie an Brett 3 im September bereits vorgespielt und ein Remis erreicht. Die restlichen 7 Bretter reisten nach Schönaich hinter Böblingen an. Das Brett 2 von Schönaich war krankheitsbedingt verhindert, so dass Mo seine Partie kampflos gewann. An den 6 Brettern entwickelten sich spannende Partien.

Nach knapp 2,5 Stunden bekam Alexander Arns an Brett 4 ein Remisangebot. In Absprache mit dem stellvertretenden MF Hubert nahm er es an. Wir führten damit 2:1. Kurze Zeit später hatte Eugen Holzinger an Brett 5 einen Angriff auf den gegnerischen König, sodass sein Gegner ihm die Hand zur Aufgabe reichte. 3:1. Eine Überraschung, wenn nicht sogar eine Sensation, lag in der Luft.

Hubert an Brett 6 bot in gleicher Stellung dann remis an, was der Gegner aber ablehnte. Dies rächte sich und Hubert konnte seine Stellung immer weiter verbessern. In der Zwischenzeit konnte Noah seinen Gegner an Brett 1 besiegen, nachdem der letzte Remistrick gekonnt umgangen wurde. Es stand 4:1. Robin an Brett 7 hatte sich in der Zwischenzeit in ein Turmendspiel mit zwei verbundenen Mehrbauern herausgearbeitet. Bevor sich jetzt der Bauer noch umwandeln konnte, gab der Gegner auf und es stand 5:1 für Biberach.

Bei Hubert an Brett 6 entwickelte sich ein Zeitnotkrimi: Der Gegner hatte keine 2 Minuten mehr für die letzten beiden Züge. Hubert hatte noch 14 Minuten, diese schmolzen aber dahin bei der Suche nach dem Gewinnweg und im 38. Zug für Hubert übersah dieser einen Figurengewinn bei 25 Sekunden auf seiner Uhr. Er musste wegen der schwachen Grundreihe immer auf Mattideen achten. Mit 5 Sekunden auf der Uhr, einem Bauern mehr, aber ansonsten ausgeglichenen Stellung, rettete sich Hubert über die Zeitkontrolle. Sein Gegner überlegte dann 20 Minuten und bot seinerseits remis an, welches von Hubert zum 5,5:1,5 angenommen wurde.

Bei Magnus Epp an Brett 8 erarbeitete sich der Gegner eine Bauernmehrheit von drei Bauern auf dem Damenflügel. Magnus hatte aber einen Bauern auf der G-Linie bis auf die 6 Reihe vorgetrieben, welches bei Unachtsamkeit ausgenutzt werden kann. Der Gegner spielte etwas sorglos und Magnus führte den Überraschungsangriff durch. Da beide in hochgradiger Zeitnot waren, übersah Magnus leider den Gewinnzug und da er gewinnen wollte, spielte er auch nicht das sichere Remis durch Dauerschach. Wegen einer kleinen Ungenauigkeit in Magnus' Spiel konnte der Gegner den Angriff nicht nur abwehren, sondern sogar in einen Sieg wandeln. Magnus hat aber super gekämpft.

Damit gewann Biberach mit 5,5 zu 2,5 gegen den DWZ-stärksten Verein in der Verbandsliga Nord und wir stehen nach zwei Siegen punktgleich mit den Stuttgarter Schachfreunden 2 auf den ersten beiden Plätzen!

Nachtrag: Aufgrund eines Fehlers in der Aufstellung von Schönaich wurde das Spiel im Nachhinein mit 6,5 zu 1,5 für uns gewertet.